Fischereigesellschaft Innsbruck

Anbindung von Laichgewässern

30.03.2015, Inn

Schwall und Sunk als Folge von Speicherkraftwerken verhindern, dass sich Fische im Inn selbst fortpflanzen können; sie laichen zwar ab, der Fischlaich wird aber zerstört. Nur durch die Anbindung von Seitengewässern kann ihr Überleben vom stetigen Besatz unabhängig werden.

Häufig sind bereits die Mündungen so fischfeindlich gestaltet, dass ein Laichaufstieg ausgeschlossen ist. Die bachaufwärts folgenden Fließstrecken sind vielfach hart verbaut und weisen daher keine geeigneten Laichplätze auf. Eine Analyse aller Seitenbäche im Bezirk Innsbruck (Stadt + Land) zeigt, dass bereits mit geringfügigen Maßnahmen Laichstätten geschaffen werden können.

 

Der Tiroler Inn war noch vor weniger als hundert Jahren vital und fischreich. Mit dem Bau des bayrischen Kraftwerks Jettenbach im Jahr 1924 unterblieb der Laichzug von Nasen und Barben aus der Donau. Einen Schwallbetrieb gibt es seit Inbetriebnahme des KW Prutz-Schönwies 1956, seit damals ist das Eigenaufkommen von Forellen und Äschen schwer beeinträchtigt. Heute hängt das Überleben dieser Fische an dauerhaften Besatzprogrammen.

 

Seitenbäche konnten die schweren Schädigungen des Hauptgewässers noch einige Zeit notdürftig kompensieren. Sie boten Rückzugsräume, Laichstätten und Kinderstuben für die malträtierten Innfische. Mit unpassierbaren Abstürzen, Ufermauern und befestigten Sohlen wurden aus den wertvollsten Lebensräumen Denkmäler einer fragwürdigen Ingenieurskunst.