Fischereigesellschaft Innsbruck

Die Innäsche – vom Leitfisch zum Leidfisch

03.03.2015, Inn

Die Innäsche stellt eine eigenständige autochthone Linie dar und ist daher besonders schützenswert. Innäschen sind großwüchsig (bis ca. 60 cm), kräftig gebaut und weisen eine charakteristische blaugraue Färbung auf.

Vor allem der Lebensraumverlust durch Verbauung und die flächendeckende Vernichtung von Nährtieren und abgelegtem Laich durch Schwall/Sunk haben den einst prosperierenden Äschenbestand im Tiroler Inn an den Rand der Existenzgefährdung gebracht. Jedes Jahr zur Laichzeit (April) kann man die verbliebenen Äschen an wenigen Stellen beim Laichgeschäft im 20 bis 30 cm tiefen Wasser beobachten. Durch den kraftwerksbedingten Schwallbetrieb wird der abgelegte Laich in den folgenden Tagen trockengelegt oder mit Sediment zugeschwemmt – jedenfalls nahezu restlos abgetötet. Der Bestand kann nur durch Nachzucht und Besatz aufrechterhalten werden, weil auch fast alle Nebengewässer als Laichhabitate zerstört oder hart verbaut sind. Im gesamten Bezirk Innsbruck Stadt/Land gelten als funktionsfähige Äschenlaichgewässer nur mehr der Saglbach bei Telfs, der Haller Gießen und (bisher ohne gesicherten Nachweis) ein paar hundert Meter der Sill.

 

Diese äußerst fragile Fischpopulation kann durch weitere Stressoren, z.B. Fressfeinde sehr leicht ins endgültige Kippen geraten. Insbesondere das stark vermehrte Auftreten fischfressender Vögel (Kormorane, Graureiher, Gänsesäger) seit den 1990er Jahren erhöht den Druck erheblich. Im ausgeräumten und strukturarmen Hauptgerinne sind die Fische den effizient jagenden Räubern schutzlos ausgeliefert.

Foto Innäsche
Innäsche - kräftig gebaut, blaugrau gefärbt
Bild Salzaäsche
Äsche aus der Salza - schlank, gelblich gefärbt