Fischereigesellschaft Innsbruck

Forellenhochzeit

25.11.2017, Bäche

Ab Oktober beginnt jedes Jahr die Laichzeit der Forellen. Bei den heimischen Bachforellen endet diese Phase im Dezember. Die importierten Regenbogenforellen beginnen teils auch schon im Oktober mit dem Laichgeschäft, teils dauert es bis in den April hinein. Das Weibchen legt ca. 1.000 bis 1.500 Eier in den blank geputzten Kiesgrund des Laichbetts. Diese werden im Laichakt vom Männchen befruchtet und sinken dann in das Lückensystem ab. Je nach Wassertemperatur dauert die Entwicklung bis zum Schlüpfen der Larven ca. acht bis zwölf Wochen. Während dieser Zeit ist der abgelegte Laich sehr empfindlich gegen Schwebstoffe. Baggerungen können einen ganzen Jahrgang zunichte machen, da sie die Eier verklumpen und verpilzen lassen.

An den Bächen sind die Laichgruben für das geübte Auge sehr gut erkennbar: blank geputzte Kiesgründe, meist im flacheren Auslauf von ruhigen Pools, dort wo die Strömung wieder zu ziehen beginnt. Wegen des anhaltenden Niedrigwassers ist der umgebende Bachgrund oft mit dunklen Algen belegt. Ort und Zeitpunkt für den Laichvorgang sind evolutionär klug erlernt. Um diese Jahreszeit sind kaum natürliche Abflussschwankungen zu erwarten, die gewählten Stellen versprechen eine konstant gute Durchströmung mit sauerstoffreichem Wasser. Hier lagert sich kein Sand oder Schlamm ab.

An den Bächen, wie z.B. Sill oder Gschnitzbach, findet sich oft alle paar Meter ein Laichplatz, der mit Bachforellen besetzt ist. Wegen der gut funktionierenden natürlichen Reproduktion im Kombination mit schonender Befischung sind hier auch kaum Besatzmaßnahmen erforderlich.

Leider ganz anders stellt sich die Situation im Inn dar. Die Bachforelle kommt mit dem regulierten Flusslauf und vor allem dem ständigen Schwall und Sunk infolge der Speicherkraftwerke nicht mehr zurecht. Dieser Schwallbetrieb zerstört nicht nur die Laichstellen, er bringt auch Temperaturschwankungen und Schwebstoffe mit sich. Eine erfolgreiche Reproduktion der Bachforelle kann im gesamten Tiroler Inn kaum mehr festgestellt werden. Die robustere Regenbogenforelle kommt mit diesen Bedingungen offenbar besser zurecht, vor allem in Seitenbächen kann sie sich immer noch fortpflanzen.

Das Bachforellenmännchen bewacht den Laichplatz und verjagt Konkurrenten, das Weibchen schlägt die Laichgrube aus.